stilles warten - Katharina Pachta
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stilles warten

 

stilles warten

 

gestern war es heiß. sogar hier am land. wo es üblicherweise ein paar grad weniger hat als in der stadt. wo bei hitze die luft zwischen den häuserfronten steht. gestern stand sogar hier den halben tag die luft still. es war so heiß. dass ich mindestens fünfzehnmal die molche besuchen durfte.

ich hab die hitze genossen. mir kann es nicht zu heiß sein. ich lag in der sonne. verkroch mich unter den sonnenschirm. legte mich in den schatten der ehrwürdigen bäume. hab kühlendes gegessen. gelesen. machte noch einen richtigen siedetag in der sonne. genoss mein paradies.

heute ist es grau. die luft schwanger. kurz vor regen. die luft hat schon abgekühlt. es windet. die terrassentür ist geöfnnet. davor bläht sich der duftige vorhang. dahinter der grüne garten. dieser anblick ist mir immer eine besondere freude. war er doch teil meiner vision für dieses haus.

aber trotz des windgeräusches ist es still. kein vogelgewitscher. keine tiere weit und breit. normalerweise ist mein garten bevölkert von allerlei getier und geräusch. heute ist es still. als würde alles warten auf den großen regen. im westen steht schon eine große graue wand.

auch ich warte. warte auf den regen. die erfrischung. das nass. aber ich warte auch noch auf etwas anderes. schon seit tagen. vielleicht wochen. etwas will sein. etwas will sich zeigen. ich bin nicht klar. was es ist. was es sein wird. aber ich merke. etwas steht an. ich scharre in den startlöchern.

vielleicht kommt es mit dem regen. ????