landdauerregen - Katharina Pachta
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landdauerregen

 

landdauerregen

 

es regnet ohne unterlass. es regnet immerzu. die schmetterlinge werden nass. kennst du dieses lied. es ist eines. das meine mutter immer gesungen hat. wenn der regen gar nicht aufhören wollte und wir kinder maulend und gelangweilt in den innenräumen versauerten.

ich habe es immer wieder im ohr. wenn der regen rauscht. mein haus im grünen ist umgeben von viel grün. büschen und großen. altehrwürdigen. dicken. beschützenden bäumen. und wenn der regen rauscht. hat es dieses ganz eigene geräusch. das mich an kindertage erinnert.

wir machten früher immer urlaub auf einem bauernhof. einem richtigen mit kühen. schweinen. hendln. manchmal gab es truthähne. enten. ganz früher pferde. das wohnhaus dem stall gegenüber. dazwischen ein asphaltierter bereich. und wenn es regnete. plätscherte dort der regen ganz besonders laut.

gefühlt gab es damals viele regentage. es hat tagelang durchgeregnet. ich erinnere mich an ewig feuchte kleidung. muffelnde gummistiefel. weil wir experimentierfreudig durch große. tiefe lacken wateten. um zu schauen. wie tief sie sind. manchmal schwappte es dann halt oben drüber.

ich erinnere mich an lange nachmittage. an denen wir drin herumhingen. fernsehen gab es kaum. war als volksverblödung verboten. also spielten wir. was das zeug hielt. bis es uns nicht mehr drin hielt. oder wir unerträglich wurden und hinausgejagt wurden. damit wir unsere wirren köpfe abkühlten.

dort landeten wir nach einer wilden jagd im regen im heuschober. im silo. im stall. und da fiel uns allerlei ein. heuhupfen aus höchsten höhen. stöbern in alten. spinnwebumsäumten sachen. die stillgelegte getreidemühle erforschen. oder wir lungerten auf den fahrersitzen diverser landmaschinen herum. hände am riesengroßen lenkrad.

silo war verboten. aber was machen kinder bei verboten. halten sich natürlich dran. nur wenn es gar zu grauslich draußen war. waren wir lieber stinkend als nass. und grad weil es verboten war. war es umso lustiger. auch der stall hatte eine große anziehung. die devise. eh scho wurscht. wonach du stinkst.

all das kommt hoch. wenn es landdauerregnet. die blumen und bäume freuen sich. und ich kann es heute genießen. das rauschen. dass sich das biotop von selbst füllt. die wuchernde pflanzenpracht. das drinhocken. wann habe ich das das letzte mal gemacht. ist schon ewig her.

heute fällt mir fürs drinhocken ganz viel ein. da komme ich endlich dazu. die restlichen kisten auszuräumen. staubsaugen. staubwischen wäre auch mal dran. zum schreiben ist zeit. es sollte öfters regnen. dann wäre mein buch schon fertig. ein segen der regen. für die natur und mein gemüt.

happy rainy day to you. ????