geschenke - Katharina Pachta
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geschenke

 

geschenke

 

früher hab ich sie nicht gesehen. all die geschenke. die ich permanent erhielt. ich hab mir dringend etwas gewünscht. es vergessen. und dann gar nicht bemerkt. dass ich es geschenkt bekam. viel öfter bemerkte ich. was ich nicht bekam. und darauf ritt ich herum. das konnte ich gut.

heute bestelle ich zum beispiel geld. und was geschieht. geld fließt aus ganz unterschiedlichen quellen zu mir. zum beispiel lädt mich die liebste auf einen kaffee ein. das wunderbare zimmer im allerhübschesten hotel wird mir fast geschenkt. und ich finde die schönsten kleider zum kleinsten preis.

weil die sonne gar so sehr herunterbrennt und der weg so weit. frage ich. wie kann es leichter gehen. und finde plötzlich den weg mit sanftem anstieg. lande schwuppdiwupp auf dem hügel. schatten spendende bäume. eine kühle brise erwarten mich. und der rundumblick wirft mich fast um.

ich lege mich in die sonne. doch just in dem moment. als ich mich auf einer liege einrichte. trübt sich der himmel ein. windiger schatten breitet sich aus. gänsehaut zieht auf. ich überlege. ins zimmer zurückzukehren. aber dann frage ich die sonne. ob sie für mich nicht scheinen mag. und flugs fegt sie den himmel leer. dass ich sogar in den pool hüpfen muss.

ich habe hunger. riesenhunger. habe die zeit übersehen. lande in einem indischen restaurant ums eck. der kellner kommt sofort. ich bestelle ein getränk. blättere in der speisekarte. in mein auge hüpft papadam. doch ich bestelle vernünftig etwas nahrhaftes. zwei minuten später landet vor mir mit einem augenzwinkern papadam mit dreierlei sauce. geschenk des hauses.

wie einfach kann es gehen. wenn du dich aufmachst. all die geschenke in empfang zu nehmen. nicht nur. dass ich sie früher nicht bemerkte. wenn sie kamen. ich konnte sie noch nicht mal annehmen. lud mich zum beispiel jemand ein. verweigerte ich. weil selbst ist doch die frau und will in niemandes schuld stehen.

wie dumm. wie kurzsichtig. wie bevormundend ich war. heute vertraue ich darauf. dass schenkende sich doch wohl überlegen. ob sie schenken wollen. und wenn ich ablehne. ist das doch eigentlich eine zurückweisung. und wer will das schon. also nehme ich heute von herzen gerne an. bedanke mich. und genieße das leben.

wo kannst du noch mehr bemerken. annehmen. genießen. ????