nebelungen - Katharina Pachta
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nebelungen

nebelungen

 

heute wach ich auf. krabble aus den untiefen meiner träume in die realität. höre das kind nebenan rascheln und rappeln. denke. he bitte. es ist doch mitten in der nacht. was soll der lärm. aber der blasse lichtstreifen. der sich am vorhang vorbeischummelt. kündigt den tag.

ich drehe mich in meinen decken und pölstern. seufze. habe heute keinen aufstehtermin. kann mich noch zusammenkuscheln und den tag kommen lassen. das gelingt gut. bis das kind nebenan den geschirrspüler anwirft und die wand zum beben bringt.

ich rapple mich hoch. immer noch im schlaftrunkenen nebel. wanke nach nebenan. nehme das kind an der hand. schlepptaue es in mein schlafgemach. schließe die tür und lasse den wassersaugenden geschirrspüler auf uns wirken. oh. nicht den geschirrspüler einschalten in der früh. ist die frage.

nein. bitte nicht den geschirrspüler einschalten in der früh. die antwort. aber danke. dass du den geschirrspüler anwirfst. ich entlasse das kind. sinniere über das erstmalige anwerfen des geräts. die zeiten ändern sich. sage leise danke. und verkrieche mich nochmals in die wärme von pölstern und decken.

als ich später an meinen fenstern vorbeiwandere. werde ich des nebels gewahr. der heute allerorts zu herrschen scheint. in meinem kopf. in meinem körper. und offenbar auch außerhalb meiner fenster. schöner. dicker. dichter herbstnebel. ich hoffe. die nebel lichten sich bald. in unser aller köpfen. ????

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