liebe das leben - Katharina Pachta
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liebe das leben

 

liebe das leben

 

manchmal lieb ich das leben. und dann wieder nicht. da wach ich zum beispiel wochenlang auf in meinem haus im grünen und alleine das aufwachen und registrieren. wo ich gelandet bin. macht mich glücklich. dann lausche ich den leisen naturgeräuschen fernab der stadt. und freu mich.

und dann. ist es plötzlich weg. dieses staunen. diese ehrfurcht. diese dankbarkeit. hier gelandet zu sein. dann überschatten andere dinge dieses lebensgefühl. dann kommt die sorge. wie weiter. was nun. was willst du hier. gelandet und gestrandet. soll es mit diesem schritt gewesen sein.

dann kommt die unruhe. die ungeduld. die unzufriedenheit. die altbekannte. die mosert und meckert und bemängelt und unwirsch ihren raum fordert. die stimme im hintergrund. die alles mit einem kleinen satz zunichte machen kann. was ich mir so liebevoll erschaffen. dann lieb ich das leben nicht.

dann werde ich klein und grau und traurig und suchend und mich anlehnen wollend. dann greife ich nach strohhalmen. die mich halten. aber ständig wegknicken. dann klammere ich mich an die liebste. an meine kinder. an freund*innen. familie. werde klebrig und lästig.

in dem glauben. es nicht zu schaffen.

bis der moment kommt. wo ich mich wieder besinne. ich wollte das und jetzt ist es da. und ich darf genießen bis zum abwinken. aber das leben ist mehr als endstation. mehr als stehenbleiben. das leben ist da. um gelebt zu werden. um schritte zu gehen. den nächsten schritt zu machen.

also finde ich den nächsten schritt.

ich öffne meine arme. meine augen. meinen geist. lasse ein. lasse mich finden. lasse menschen. orte. dinge an mich heran. folge den impulsen noch aufmerksamer als bisher. höre der leisen stimme zu. was sie flüstert. mir eingibt. mir rät. und dann. liebe ich das leben wieder. sehe die fülle.

liebe das leben. ????